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Wasserstoff-Fähre als Pilotprojekt
Autor
Helmut Stapel Stop
Veröffentlichung
5. Februar 2025
Wasserstoff-Fähre als Pilotprojekt | © Helmut Stapel

Nach dem vorläufigen Versiegen der Finanzierungsquelle für das Projekt, bringen Unterstützer vom Bundestagsabgeordneten bis zum Forscher die Idee wieder konkret voran.

„Bremerhaven ist für dieses Projekt der optimale Standort“, betont der Bundestagsabgeordnete Uwe Schmidt (SPD). „Allein der Wasserstoff-Elektrolyseur des Fraunhofer IWES am Luneort und die privat betriebene Wasserstoff-Tankstelle inklusive des Elektrolyseurs im Stadtnorden zeigen die vorhandene Kompetenz. Eine wasserstoff-betriebene Weserfähre ist ein wichtiger Teil und die perfekte Ergänzung dieser Infrastruktur.“

Das wird vom Fraunhofer IWES unterstützt und befürwortet. „Aus unserer Sicht sind mehr potenzielle Großabnehmer von Wasserstoff für Bremerhaven äußerst positiv“, sagt Kevin Schalk, Gruppenleiter für das Hydrogen Lab Bremerhaven.„Ein Demonstrationsobjekt wie die Weserfähre stünde Bremerhaven gut zu Gesicht und passt hervorragend in das Bild der innovativen und ganzheitlichen Wasserstoff-Pionierregion.“ Dazu zählen auch Antriebsstoffe wie Methanol, die laut Uwe Schmidt ebenfalls für die Weserfähre in Frage kommen würden. Methanol wird auf Wasserstoff-Basis hergestellt. Das Technologie Zentrum Bremerhaven (ttz) erforscht die industrielle Produktion des klimaneutralen Treibstoffs.

„Als bedeutender Hafenstandort soll Bremerhaven künftig eine zentrale Rolle im Bereich alternativer Kraftstoffe übernehmen. Das gilt besonders für Projekte wie MariSynFuel zu Herstellung von E-Methanol und dem Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur“, erklärt Fabian Klein, Kompetenzfeldleiter im Bereich Synthetische Energieträger aus Wasserstoff am ttz.

Der Einsatz von Wasserstoff für die Weserfähre könne Synergien mit innovativen Antriebstechnologien in der Schifffahrt schaffen und Bremerhaven als Kompetenzzentrum für Wasserstoff weiter etablieren. Fabian Klein: „Wir unterstützen dieses Vorhaben ausdrücklich, da es nicht nur einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leistet, sondern auch den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Bremerhaven nachhaltig stärkt.“

Der Bundestagsabgeordnete Uwe Schmidt hat nach eigener Aussage bereits Gespräche geführt, um die Kostenstruktur und Möglichkeiten für den Einsatz der Wasserstoff-Weserfähre erneut zu prüfen. „Denkbar wäre zum Beispiel, den vorhandenen Schiffskörper zu nutzen, anstatt eine neue Fähre zu bauen. Dafür müsste dann die Fähre technisch nur umgerüstet werden“, sagt er. „Eventuell könnte man sogar die vorhandene Maschine für den Einsatz von Methanol als klimaneutralem Treibstoff nutzen.“

„Das ist generell eine gute Idee, die vorhandene Fähre zu nutzen“ bestätigt Friederike Woltmann, Projektleiterin für Wasserstoff-Technologien am Institut für Seewirtschaft und Logistik (ISL). „Für den Einsatz von Methanol müsste dann auf jeden Fall eine neue Maschine eingebaut werden und auch größere Tanks.“ Methanol habe zum Beispiel nur die halbe Energiedichte wie herkömmlicher Diesel, müsste also bei gleicher Reichweite doppelt so große Tanks haben. „Eine klimaneutrale Weserfähre wäre aber definitiv ein sehr positives Aushängeschild für Bremerhaven und deutschlandweit ein Signal.“

Das sieht auch Uwe Schmidt so und gute Chancen für seinen Vorstoß. „Die Bundesrepublik Deutschland hat ein Interesse daran, solche Antriebe zu entwickeln. Ich denke, dass man mit Bundesmitteln den Umbau der Weserfähre unter größtmöglicher Nutzung der vorhandenen Infrastruktur fördern kann – und für den späteren Betrieb sind Zuschüsse aus verschiedenen Töpfen denkbar.“ Robert Haase, Geschäftsführer der Weserfähre GmbH, ist für die Weiterführung des Projektes offen. „Die grundlegenden Ideen und Pläne für die Wasserstoff-Weserfähre liegen ja bei uns vor. Wir sind auf Standby und bereit.“

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